Die Folge: vermeintliche religiöse und spirituelle Obdachlosigkeit.
Die Fundamente des Katholizismus aber stürmt niemand.
Ein Wall aus Ministranten und Monstranzen,
Wer könnte es schon wagen dagegen anzutreten.
Vor allem der päpstliche Bannstrahl würde beinahe jeden niederschmettern.
Deshalb: die Formatierung der Seele muss im frühesten Kindesalter erfolgen, was ja nach wie vor geschieht. Selbst knochentrockene Rationalisten kriegen das Zeugs dann nie wieder ganz raus.
Mit G. Galileo fing alles an.
Heutzutage surfen wir im Internet.
Sieht schlecht aus für die Kirche.
„G. Galileo hätte man eben doch verbrennen sollen“, sagte der Kardinal auf dem Weg zur Vesper.
Immer wieder scheint Karl Marx beerdigt, trotzdem feiert er von Zeit zu Zeit fröhliche Urständ. Er gehört zum Kapitalismus wie dessen Krisen, weil er das System der "Gewinnmaximierung um jeden Preis" seziert hat wie kein anderer, dabei allerdings immer schön utopisch geblieben ist.
Die neokommunistischen Auguren können sich also wieder einmal aufgrund der nicht enden wollenden Finanzkrisen bestätigt fühlen.
Die global forcierten Profit-Maximierungsstrategien treten in letzter Zeit mit einer gnadenlosen Vehemenz zu Tage. Eine beinahe menschenverachtende Form des sogenannten Raubtierkapitalismus einhergehend mit einer deftigen Portion Zynismus breitet sich unaufhaltsam aus.
Fazit:
Es ist, wie Marx es seinerzeit beschrieben hat: dass das Kapital in alle Poren der Gesellschaft eindringt. Wir haben einen Privatisierungswahn, den es so noch nie gegeben hat, wir haben mittlerweile wieder eine frühkapitalistische Form des Umgangs, eine Form des Zynismus, in der Arbeiter entlassen werden, und den Menschen wird dann erzählt: „Es gibt Arbeit, ihr müsst sie nur finden“, was für ein hanebüchener Blödsinn!
Nichts mit Druckbetankung. Heutzutage ist man da wesentlich kreativer.
Es wird nicht mehr umständlich Glas für Glas getrunken sondern einfach einen mit Wodka getränkten Tampon in die Vagina einführen und fertig ist der Vollrausch.
Auch männliche Jugendliche lassen sich teilweise auf diesen gefährlichen Trend ein und verwenden den Alkohol-Tampon einfach anal.
Diese Methode ist auch viel effizienter und somit billiger, denn durch die Schleimhäute in der Vagina oder dem Anus gelangt der Alkohol viel schneller in die Blutlaufbahn.
Und ich dachte immer - wichtig ist was hinten rauskommt - aber anscheinend ist es noch wichtiger was hinten reinkommt.
Es gibt Bereiche die sollte man einfach nicht privatisieren nur um Aktionären fette Renditen versprechen zu können. Dazu gehört auch das Gesundheitssystem. Im Grunde kann man den Kassen die sich weigerten alte und kranke Menschen aufzunehmen gar keinen Vorwurf machen. Denn die müssen ja rein betriebswirtschaftlich eigentlich so handeln. Samaritertum ist von daher fehl am Platze. Der Fehler liegt m. E. vielmehr im System.
Jedoch der Wert oder das Niveau einer jedweden Gesellschaft zeigt sich immer dadurch wie sie mit den Schwächsten umgeht.
In dem Punkt ist das amerikanische Gesundheitssystem nach wie vor ein hervorragendes Negativbeispiel trotz Obamas Bemühungen.
Früher gab es in Deutschland m. M. nach quer durch die Gesellschaft wenigstens noch so etwas wie den Solidaritätsgedanken. Frei nach dem Motto: Einer für alle, alle für einen. Heutzutage jedoch muss man wohl eher sagen: Jeder für sich und jeder gegen jeden!
Ich glaube es ist Zeit von höchster Stelle mal wieder Menschlichkeit zu propagieren.
Wenn ein Aufsteiger endlich am Ziel seiner Träume angekommen ist und das nur um der Träume selbst willen, dann kommt meistens sehr schnell das unschöne Erwachen in der ungeliebten Realität.
Ein Arabisches Sprichwort besagt: Wenn Träume wahr werden ist der Ärger nicht weit.
Oder um es mit dem Alt-Kanzler Helmut Schmidt zu sagen:
"Westerwelle macht alles falsch"
Nicht nur der Dr. Titel ist verloren sondern wieder ein Stück politischer Glaubwürdigkeit.
Hochstapelei ist ja wahrlich nichts Neues. Es gab allerdings in der Geschichte der BRD meinem Wissen nach noch nie eine Partei, die, als sie endlich wieder einmal die Gelegenheit bekam den Außenminister/Vizekanzler zu stellen dermaßen ins Fettnäpfchen getreten ist.
Guidos erste Amtshandlung bestand bekanntlich darin auf die Schwächsten der Gesellschaft einzuhauen.
In dieses Schema passt auch der Fall Koch-Mehrin nur zu gut.
Allerdings hat ein HartzIV-Bezieher wegen angeblicher Leistungserschleichung mit anderen Konsequenzen zu rechnen, als eine Politikerin - die nun erwiesener Maßen - auf ca. achtzig Textseiten ihrer Dissertation vorsätzlich fremdes geistiges Eigentum verwendet hat.
Es gibt zwei Sorten Ratten:
Die hungrigen und satten.
Die satten bleiben vergnügt zu Haus,
Die hungrigen aber wandern aus.
Sie wandern viel tausend Meilen,
Ganz ohne Rasten und Weilen,
Gradaus in ihrem grimmigen Lauf,
Nicht Wind noch Wetter hält sie auf.
Sie klimmen wohl über die Höhen,
Sie schwimmen wohl durch die Seen;
Gar manche ersäuft oder bricht das Genick,
Die lebenden lassen die toten zurück.
Es haben diese Käuze
Gar fürchterliche Schnäuze;
Sie tragen die Köpfe geschoren egal,
Ganz radikal, ganz rattenkahl.
Die radikale Rotte
Weiß nichts von einem Gotte.
Sie lassen nicht taufen ihre Brut,
Die Weiber sind Gemeindegut.
Der sinnliche Rattenhaufen,
Er will nur fressen und saufen,
Er denkt nicht, während er säuft und frißt,
Daß unsre Seele unsterblich ist.
So eine wilde Ratze,
Die fürchtet nicht Hölle, nicht Katze;
Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld
Und wünscht aufs neue zu teilen die Welt.
Die Wanderratten, o wehe!
Sie sind schon in der Nähe.
Sie rücken heran, ich höre schon
Ihr Pfeifen - die Zahl ist Legion
O wehe! wir sind verloren,
Sie sind schon vor den Toren!
Der Bürgermeister und Senat,
Sie schütteln die Köpfe, und keiner weiß Rat.
Die Bürgerschaft greift zu den Waffen,
Die Glocken läuten die Pfaffen.
Gefährdet ist das Palladium
Des sittlichen Staats, das Eigentum.
Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete,
Nicht hochwohlweise Senatsdekrete,
Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder,
Sie helfen Euch heute, Ihr lieben Kinder!
Heut helfen Euch nicht die Wortgespinste
Der abgelebten Redekünste.
Man fängt nicht Ratten mit Syllogismen,
Sie springen über die feinsten Sophismen.
Im hungrigen Magen Eingang finden
Nur Suppenlogik mit Knödelgründen,
Nur Argumente von Rinderbraten,
Begleitet mit Göttinger Wurst-Zitaten.
Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten,
Behaget den radikalen Rotten
Viel besser als ein Mirabeau
Und alle Redner seit Cicero.
Gedichte 1845-1856, 1. Abteilung: Zeitgedichte)
Anmerkungen:
Palladium: Kultbild der Göttin Athene, dessen Besitz den Bestand der Stadt verbürgte.
Syllogismus: Logische Denk-Figur
Sophismen: ausgeklügelte Gedankenfiguren
Mirabeau: Glänzender Redner und führende Gestalt der Französischen Revolution
Cicero: Berühmter Redner, Philosoph und Politiker Roms