Montag, 13. Juni 2011

Die wahre Krone

Changierend der Status Quo.
Ambivalent meine Einstellung dazu.
Das Wechseln vom Rechts- zum Linksgalopp,
Einfach Runterschlucken. Ex und Hopp!

Viele suchen Halt in allen möglichen Religionen.
Und sie schaffen es sogar.
Die Gemeinschaft gibt ihnen Kraft.
Doch woher kommt meine?

Etwa vom Teufel?
Welch ein Blödsinn!
Es gibt weder Gott noch Teufel.
Es gibt nur Materie.
Diese ändert immer wieder ihre Erscheinungsform.
Interstellare Moleküle.
Sternwinden und Supernovaexplosionen.

Dagegen ist der Ostersegen,
Ein sich unter Niveau bewegen.
Nicht Gott hat die Menschen gemacht.
Die Menschen haben Gott gemacht.
Der Antichrist in aller Bitternis lacht!

Sternenstaub welcher wächst.
Staubwachstum.
Impulsübertragung auf Staubteilchen durch Strahlungsdruck.

Im Fressrausch wird verbissen um Reste gekämpft.
Hier wie dort!
Man nennt das auch Böse und Gut
Die wahre Krone der göttlichen Glut.


Sonntag, 12. Juni 2011

Zeit verdichtet

Erlebte Zeit berichtet
Immerwährende Zeit vernichtet.

Vergangene Zeit verdichtet
Wertvolle Zeit gewichtet.

Die Zeit heilt alle Wunden
Chronos schlägt die Stunden.

Die Zeit jene vierte Dimension
Verursacht manche Stresssituation.

Die Zeit bekanntlich Geld
Packen wir in ein Tabellenkalkulationsfeld.

Und klopft der Sensenmann dann an die Tür,
strapazieren wir die Zeit gern über Gebühr.

Wenn der Tod anfragt: „Bist Du bereit?“
Antworte ich: „Ja, aber ich habe keine Zeit!“


Freitag, 10. Juni 2011

Verkrustungen


Seelische Blutungen.
Wer kann sich das vorstellen?
Eher schon eine getötete Seele.
Doch gibt es überhaupt eine Seele?
Sicher, es gibt schwarze Löcher.
Kommen wir da später rein,
Etwa nach unserem irdischen Sein.
Wenn wirklich, dann aber bitte mit Sahne!

Seelische Blutungen.
Gähnender Abgrund.
Tosend hinab in den Strudel des Äon.
Walküren reißen mich an den Haaren,
Ziehen mich wieder heraus, gegen meinen Willen.

Fliederduft vermischt sich mit Weihrauch,
Balsam für die Seele.

Das Lachen eines Kindes.
Geborgenheit.
Vertraulichkeit.
Die Wunde schließt sich.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Realitäten

Ich bade im Meer der versteinerten Herzen.
Kusshände sind nicht erwünscht.
Bebende Lippen lecken an erkalteten Hoden.
Auf zerknittertem Tuch dümpelt geronnenes Blut.

Wächserne Präputien
Zeugen von Vitalität.
Glücksräder dümpeln in Sekreten,                                
So manch einer blickt betreten.

Ein Blühen, etruskisch schön.
Welch Gedränge auf dem knöchernen Asphalt.
Elegante Mieder werden gegürtet,
Während glucksende Regenrinnen verstummen.

Der verschwommene Teil des Lebens
Birgt unser aller Unterbewusstsein.
Und bleierne Ohnmacht
Zeichnet den Alltag.






Nekromos

Dunkle Choräle ertönten.
Madonnen erröteten.
Stiernackige KZ-Schergen
Verrichteten ihre Arbeit mit sadistischer Pedanterie.

Trostlos scheint die Todesebene zu sein.
Die Seelen der Getöteten waren rein.
Der Wahn des grotesken Herrenmenschentums,
Er kehrt hoffentlich nie wieder ein.

Millionen Seelen seufzten in den Verbrennungsöfen.
Schornsteine qualmten unentwegt.
Das feiste Grinsen eines Kapos,
War oft das letzte Bild der Geschändeten.

In den Todesgärten wurden sie erwartet.
Von Engeln welche die Wunden kühlten.
Seitdem ist mein Glaube gebrochen,
Und mein Menschenbild zerstoben.

Gott wo warst Du?






Das Narrentum

Eine Stadt vergoldet, gewaltig -
In lauernder Haltung wartet.
Die Wahrheit hinter einer Säule
Schlägt zu mit blanker Keule.

Überbordende Leidenschaft
Ein Stöhnen wilder, maßloser Gier
Wo bleibt denn hier die Menschlichkeit?
Naturalien ohne jedwede Zärtlichkeit.          

Ein kraftvolles, sinnvolles Leben
So etwas soll es tatsächlich geben!
Geburt, Kindheit, Karriere…
Sozialpädagogen an die Gewehre.
Oder nehmt doch lieber die Gitarren
Und macht Musik für all die Narren.

Die Banker tragen Hosenträger
Die Wallstreet frönt der platten Gier.
Rote Hosenträger oder goldene Uhr?
Hatte Jesus eigentlich Abitur?

Donnerstag, 2. Juni 2011

Sanssouci

Wichtig ist nur, das es geschehen ist,
Über den Tod hinaus.
Wichtig ist nur, das es passiert ist,
Im Sinne metaphorischen Bewusstseins.

Ich kleine Kreatur wäre gerne dabei gewesen,
Wie beim Angeln an einem sonnigen Nachmittag.
Vielleicht läge im Wasser ein Tiergesicht
Inmitten eines Chors rotgoldener Frösche.

Lebenslust, Besitz, Ruhm, Gier
Verwandeln alles im Jetzt und Hier.
Doch erst im Blitz des Todes,
Soll die tönerne Maske zu Boden fallen.

Ein letztes Zucken der kleinkarierten Einfalt,
Führt uns vielleicht zum Garten der sorglosen Vielfalt.




Hust…!

Verschattet dein Blick.
Rauch dringt aus deiner Nase.
Die Sucht hat dich fest im Griff,
Deine Lunge ein schwarzes Riff.

Nikotin in deinen Adern,
Verengt deine Blutgefäße.
Doch du liebst dieses Laster,
Für deine Wunden ist es ein Pflaster.

Dein Atem stinkt nach kaltem Rauch,
Blaue Adern zieren deinen Bauch.
Doch ich habe Respekt vor dir,
Denn du stehst zu deinem Pläsier.

Tabakgenuss wird zum Verdruss erklärt.
Über die Folgen wird unentwegt aufgeklärt.
Man sagt: das Gesundheitswesen wird belastet.
Doch sicher ist, die Rentenkassen werden entlastet.