Montag, 15. Oktober 2012

Glaube versus Wissen


Hier macht keineswegs ein Nachthemdenträger einen Ungläubigen mundtot, sondern der psychisch schwer angeschlagene junge Mann wird in diesem Interview auf das Trefflichste vorgeführt, und merkt es noch nicht einmal.


Glauben heißt, über etwas nicht richtig Bescheid zu wissen.
Mit anderen Worten: Glauben ist Nichtwissen. Auf diese Art wird Unwissenheit kompensiert.

Wenn man etwas glaubt, dann weiß man es nicht sicher. Man hat keine Beweise, es ist nur ein Glaube an etwas, bestenfalls ein Gefühl. Wenn man sich aber einmal dazu entschlossen hat zu glauben, dann interessiert es einen nicht, ob die Tatsachen mit dem eigenen Glauben übereinstimmen oder nicht. Die Folge: Man hält stur an seinem Glauben fest. Tunnelblick.

Wenn ich etwas glaube, dann glaube ich, dass ein gewisser Sachverhalt richtig ist.
Ich verlasse mich also darauf, dass das, was andere Leute mir über einen bestimmten Sachverhalt erzählen, der Wahrheit entspricht. Ich selbst weiß es nicht.

Hier ein kleines Beispiel:

Vor mir steht eine Vase, in die ich nicht hineinsehen kann. Ein Mann sagt mir nun, ich solle meine Hand in diese Vase stecken. Irgendwie sträubt sich aber etwas in mir, da ich ja nicht weiß, was sich in dieser Vase tatsächlich befindet. Gut, die Vase kann leer sein, und meine Sorge ist völlig unbegründet. Aber wenn nicht, dann könnte ich meiner Hand eventuell Schaden zufügen. Soll ich dem Mann nun glauben, der mir treuherzig versichert in dieser Vase befinde sich keine Schlange oder dergleichen Getier?  Soll ich ihm glauben?

Das ist Glaube.

Ganz anders verhält sich der gleiche Sachverhalt, wenn ich, bevor ich meine Hand in die Vase stecke selbst einen Blick in besagte Vase werfe. Denn nur so kann ich mich, natürlich bei guten Lichtverhältnissen, selbst davon überzeugen, dass die Vase leer ist, und mir mit Sicherheit keinerlei Schaden zugefügt wird.

Das ist Wissen.

Noch ein Beispiel, welches m. M nach wunderbar zum anscheinend ewig auf Konflikt gebürsteten Islam passt.

Nehmen wir mal an, dass eine Person vor mir steht, die behauptet sie trüge keine Waffe bei sich. Ich kann das nun glauben, aber wenn mein Glaube nicht stimmt, dann werde ich diesen Fehler (Glauben) mit meinem Leben bezahlen.

Das ist Glaube.

Ich kann aber von der Person zur Sicherheit verlangen, sie solle sich nackt ausziehen, und wenn sich die Person dann noch im nackten Zustand vor meinen Augen einmal um die eigene Achse gedreht hat, dann weiß ich, dass diese vor mir stehende Person tatsächlich unbewaffnet ist.

Das ist Wissen.

Wenn also jemand so veranlagt ist, dass er gerne glauben will, dass das was Menschen vor über tausend Jahren einmal in Textform, vermutlich gegen Bezahlung (Kamele, Ziegen, Kinder, Kleidung, Lebensmittel etc. aufgeschrieben haben, das Wort Gottes sei, dann möge er das gerne glauben, aber andere mit seinem Nichtwissen in Ruhe lassen. Im Übrigen sei gesagt, dass der Islam nur deshalb in erster Linie von Mohammed erfunden wurde, damit er über gute, tapfere den Tod verachtende Krieger verfügen konnte, die bereit  waren seine Machtansprüche durchzusetzen. 


Doch die einzig richtige, weil beweisbare Wahrheit - oder eben das Wissen - gibt es nur in der empirischen Forschung ergo den Naturwissenschaften. Der Glaube an eine Sache mag zwar als Motivation dienen um ein erfolgversprechendes Forschungsprojekt zu beginnen, aber letztendlich muss jede neu entdeckte Wahrheit (Wissen) im systematisch verlaufenden Experiment unter den immer gleichen Bedingungen an jedem Ort der Welt reproduzierbar sein. Nicht umsonst heißt es bekanntlich: Wissen ist Macht.

In allen anderen Disziplinen genügt es Halbwahrheiten zu verbreiten. Religionen tun sich dabei seit jeher besonders hervor. Die jeweiligen Religionsführer sind fein raus und leben selbstgefällig in Saus und Braus. Armut kennen die Religionsführer aller erfolgreichen Religionen immer nur vom Hörensagen, dieses gilt für alle Kulturen. Hier gilt tatsächlich: Nichtwissen ist Macht. Oder sagen wir mal so: Es genügt bereits vollkommen religiöse Texte auswendig zu lernen und diese bestenfalls auch noch zum gegebenen Zeitpunkt salbungsvoll rezitieren zu können.


 Zitate:
„Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.“

"Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist. “

Karl Marx